Glaube, Psychologie, Leben

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Gott in meinem Alltag…

Gott im Alltag erkennen. Ihm nahe kommen. Auch in den Begegnungen mit unseren Ratsuchenden. Das ist mein und unser Herzensanliegen bei IGNIS!

Gelegentlich erlebe ich solche „Sternstunden“, aber oft bleibe ich weit hinter meinem Ziel zurück und bin frustriert.

Und dann denke ich, ich müsste einfach mehr investieren ins Gebet, ins Bibelstudium, ins beständige, aufmerksame Fragen nach Gott. All das ist natürlich nicht verkehrt – aber so verlagert sich schleichend der Fokus meiner Gottesbeziehung von Gnade und Gerufensein auf meine Anstrengung.

Meister Eckhart hat mir den Kopf zurechtgerückt.

Ein paar Sätze von ihm, einem Dominikanermönch und Philosophen, der um 1260 – 1328 lebte, haben mich sehr getroffen, gerade in ihrer Emotionalität:

„Nie hat ein Mensch nach irgendetwas so sehr begehrt, wie Gott danach begehrt, den Menschen dahin zu bringen, dass er ihn erkenne. Gott ist allezeit bereit, wir aber sind sehr unbereit; Gott ist uns nahe, wir aber sind ihm sehr fern; Gott ist drinnen, wir aber sind draußen; Gott ist der Vertraute, wir aber sind in der Fremde.“

Gott ist es, der (viel mehr als ich ihn) mich begehrt, mich sucht, sich mir zeigen will.

Kann ich loslassen (das ist nicht dasselbe wie Passivität!), mich ihm anvertrauen und neu sagen: „Hier bin ich. Mache mit mir, was Dir gefällt!“ …?

Gott sucht Wege und weiß sie auch, wie er mein störrisches Herz, mein Nicht-zuhause-Sein und mein Leistungsdenken überwinden kann. Gott sei Dank!

Friedemann Alsdorf