Fake News prüfen
Prüft aber alles und das Gute behaltet!“
Die Losung dieses Jahres (1.Thess.5:21) bezieht sie sich zunächst auf prophetische Rede. Dieses „Prüft alles“ gilt aber durchaus auch für andere Informationen und Meinungen. Die Bibel misst Beweisen und der Wahrhaftigkeit einen hohen Stellenwert bei und fordert uns auf, Aussagen sorgfältig, nüchtern, fair und wohlwollend zu bewerten. (z.B. mehrere Zeugen zuzuziehen oder anhand der Schrift zu prüfen).
Hören Sie in einem >>> Podcast oder lesen Sie hier in einer kurzen Textzusammenfassung Überlegungen von Friedemann Alsdorf, uns für ein „Prüft alles“ in Bezug auf Fake News Zeit zu nehmen, damit sie uns nicht in die Irre führen.
Was sind Fake News und warum sind sie gefährlich?
Fake News oder Desinformationen sind falsche oder irreführende Informationen, die sich als echte Nachrichten ausgeben. Wer Fake News verfasst, tut dies absichtlich, um die öffentliche Meinung zu beeinflussen, Gegner zu verleumden, Verwirrung zu stiften oder auch nur, um Geld damit zu verdienen.
Viele Menschen, die Fake News weiterverbreiten, glauben jedoch oft tatsächlich an das, was sie teilen, und sind überzeugt, dass sie dazu beitragen, die Wahrheit aufzudecken.
Wo Kommunikation sich nicht mehr auf geteilte Werte und anerkannte Fakten stützen kann, ist es leicht, Gruppen gegeneinander aufzuwiegeln und Spaltungen zu erzeugen. In der Corona-Pandemie war das (leider) gut zu beobachten – auch in unseren Gemeinden.
Auf diese Art wird eine generelle Unsicherheit gefördert, was überhaupt noch glaubwürdig ist. Ein alles zersetzender Verdacht kann sich so verbreiten, die Demokratie schwächen und jene stärken, die von der Erzeugung von Angst oder Hass profitieren.
Was und wie soll und kann ich prüfen?
Was keine Auswirkungen auf mein Leben hat, muss ich auch nicht unbedingt prüfen. Wenn aber eine Nachricht mein Weltbild oder meine Sicht auf andere deutlich verändern kann, dann sollte ich mir die Mühe des Prüfens nicht ersparen. Dazu habe ich viele Möglichkeiten in der Hand, unter anderem:
Innere Ausrichtung auf den dreieinen Gott
- „An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen!“ (Mt. 7:15f.).
- Was sind die Auswirkungen („Früchte“) dieser Nachricht: Angst, Zorn, Hass?
- Wie ist der Stil: respektlos, lieblos, reißerisch?
- Welchen Appell beinhaltet die „Nachricht“?
- Was würde Jesus dazu sagen? Ahne ich etwas von Gottes Sicht dazu?
Unabhängig vom Wahrheitsgehalt einer Nachricht lasse ich Kritik nicht zu pauschalem Misstrauen werden und baue keine Feindbilder auf. Ich bleibe in der Liebe und verweigere mich einem einfachen Gut-Böse-Denken in Bezug auf meine Mitmenschen. Völlig gut ist allein Gott.
Gerade weil ich auf Gott und sein Wort vertraue, kann ich Ambiguitätstoleranz entwickeln, d.h. mit Unsicherheiten und Widersprüchlichkeiten dieser gefallenen Welt umgehen.
Ich fokussiere nicht in erster Linie auf das Negative, die Lügen Satans, sondern auf Gottes Gegenwart, Macht und Liebe, auf Sein Handeln, Seine Zusagen und Gebote. („das Gute behaltet“ 1. Thess.5:21)
Überprüfen des journalistischen Standards
- Hält sich eine Nachricht an grundlegende journalistische Qualitätsstandards?
- Wird Wert auf Aufklärung gelegt, so dass man sich als Leser selbst eine Meinung bilden kann?
- Ist die Darstellung für die Leser nachvollziehbar?
- Spiegelt die Darstellung vielfältige Perspektiven wider?
- Wird bei der Auswahl oder Gewichtung auf eine möglichst vollständige Darstellung Wert gelegt – oder werden Sätze aus dem Zusammenhang gerissen?
- Ist die Informationsvermittlung neutral, d.h. sachlich, vorurteilsfrei und nicht emotionsgeladen?
Überprüfen, ob Bilder oder Videos echt sind
- Bilder sind ein sehr mächtiges Werkzeug für gezielte Desinformation. Je nachdem, welche Beschreibung beigefügt ist, kann die Wahrnehmung ins absolute Gegenteil verdreht werden. Wenn man unsicher ist, kann man eine umgekehrte Bildersuche durchführen.
- Bei Videos nimmt man einen (möglichst markanten) Screenshot (über die „Druck“ Taste der Computer-Tastatur, das Snipping Tool von Windows oder über gleichzeitig gedrückte „Aus“- und „Leiser“- Taste auf dem Smartphone).
- Die so gewonnene Bilddatei (egal ob von Foto oder Video) lädt man hoch z.B. bei images.google.com/ und kann auf diese Weise erfahren, wer das Bild oder Video in welchem Zusammenhang gemacht hat und ob es ggfs. nachbearbeitet wurde.
Nutzen von Faktenchecks
Inzwischen gibt es eine Reihe von Faktencheck-Seiten, deren Betreiber sich die Mühe machen, eventuelle Fake News zu überprüfen und ggf. richtigzustellen. Diese kann man nutzen, um den Wahrheitsgehalt von Informationen zu überprüfen, z.B.:
- www.mimikama.org
- https://correctiv.org/
- www.tagesschau.de/faktenfinder/
- https://dergoldenealuhut.de
- https://www.volksverpetzer.de/
Gut gemachte Faktenchecks sind nicht einfach alternative Infos, die man wiederum glauben muss (oder auch nicht), sondern bieten Zugang zu den Quellen einer Fehlinformation bzw. zu deren Korrektur, so dass man sich selbst eine Meinung bilden kann.
Aus der Nähe zu Gott heraus einen klaren Standpunkt entwickeln
Mein Wunsch ist, dass wir eine innere Klarheit und Resilienz angesichts möglicher Fake-News entwickeln, ähnlich dem Vorgang unserer zunehmenden Sensibilität im Umgang mit Spam-E-Mails. Die Basis dafür ist eine gefestigte Persönlichkeit, die gelernt hat, die Nähe Gottes zu suchen und aus seiner Liebe zu leben.
„Lasst euch nicht durch mancherlei und fremde Lehre umtreiben, denn es ist ein köstlich Ding, dass das Herz fest werde, welches geschieht durch Gnade.“ (Hebr. 13:9)
Friedemann Alsdorf, Mai 2025